Taucha kompakt
„Ich kümmere mich jetzt wirklich nur noch um den Content“
Ein Gespräch mit dem Betreiber des News-Portals taucha-kompakt.de
Erzählen Sie uns doch mal von der Idee dahinter …
Seit 2001 bin ich als selbstständig als freier Journalist tätig. Gelernt habe ich einen Handwerksberuf: Fliesenleger.
Da ich mich immer schon sehr stark für Medien interessiert habe und auch hier vor Ort in Leipzig in einer Agentur Erfahrungen sammeln konnte, sind meine Tage seit 2003 zu 100% mit der Contenterstellung ausgefüllt. Anfangs für die Leipziger Volkszeitung und sächsische Tages- und Wochenzeitungen.
Ende 2014 gründete ich dann Taucha kompakt für alle News rund um unsere Kleinstadt.
Was hat sich seitdem verändert?
Ich bin losgezogen und habe ganz normale Geschichten recherchiert. Die technische Basis war WordPress, der Look eher magazinig mit großen Bildern. Als ich merkte, dass Taucha Kompakt immer besser anläuft, startete im Zuge einer Layoutänderung die Monetarisierung durch Werbung.
Vom Fliesenleger zum Medienprofi
Vom Fliesenleger zum Medienprofi, da wollten Ihre Eltern aber erstmal, dass der Bub etwas Gescheites lernt, oder?
Also zur Handwerkerausbildung gedrängt wurde ich von meinen Eltern nicht. Mein Vater war allerdings Maurermeister und Ausbilder – und Fliesenleger war ein Beruf, in dem am besten bezahlt wurde.
1995 hatte ich ausgelernt und in dieser Zeit entstanden hier in Leipzig die ganzen sächsischen Privatradios. Das hat mich sofort auch sehr, sehr interessiert, so dass ich bei Energy Sachsen ein Praktikum absolvierte und wurde so etwas wie ein typisch unterbezahlter freier Mitarbeiter, der die wöchentliche Partysendung und den sogenannten Wunschabend mitbetreut hat. Da wurde dem Moderator zugearbeitet, ein wenig online gearbeitet, CDs rausgesucht, die Werbung gefahren und Umfragen geschnitten.
Damals noch richtig mit einem Tonbandgerät, also alles, bevor diese ganze digitale Sache kam. So bin ich reingewachsen und habe mich zunehmend interessiert, wie Nachrichten entstehen.
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Die bei Taucha kompakt eingesetzten Lösungen können auch Ihr News-Portal weiterbringen
myContent PORTAL
- Neue Content-Marketing-Optionen
- Inhalte priorisiert nach Leseverhalten
- Mehr Speed – Single Page Applikation
- Eingebauter AdServer mit AdTracking
- myContent Insights
- Serverseitiges Rendering; JAVA statt PHP
myContent CMS
- Kanalunabhängige Themen-, Text- und Assetverwaltung
- Integriertes Redaktions- und Ressourcen- Management
- Automatische Aufbereitung von Ereignissen & Inhalten aus ext. Quellen
- Verarbeitbare Quellen: Facebook, Twitter, Agenturen, Pressemitteilungen und RSS Feeds
- Automatisierte Aufbereitung der Inhalte während der Ausleitung in die jeweiligen Kanäle
- Überwachung der Planung im Leitstand für alle Kanäle und Bearbeiter
Zusammenfassung der Resonanz - Auswertung von Klickrate, Lesedauer, Aufrufverlauf, …
- Übersichtliches Dashboard mit allen Insights
„Ein ganz, ganz großes Plus ist die Schnelligkeit des Portals“
Daniel Große,
Betreiber und Chefredakteur, taucha-kompakt.de und Nordsachsen24.de
Dann wollten Sie eigentlich beim Radio bleiben?
Dadurch, dass ich meine Stimme nicht für so gut halte, dass man die unbedingt im Radio hören muss, und wer im Radio arbeiten will, auch sprechen können muss, war da für mich kein Platz. Daher wechselte ich in ein Journalistenbüro und alles nahm seinen Lauf.
Taucha kompakt ist Ihr Hauptjob,oder bieten Sie weitere Dienstleistungen an?
Anfangs habe ich das ganz klassisch nebenbei mitgemacht und bin auch nicht jeder News hinterhergehechtet. Vielmehr habe ich das umgesetzt, was die Tageszeitungen nicht geschrieben haben. Mittlerweile ist das recht einfach, da die Berichterstattung zurückgeht oder vieles hinter Bezahlschranke liegt. Ich will aber keine Paywall…“
Wie kommt der Content in Ihr Portal? Und ist Daniel Große dabei die größere Marke als Taucha kompakt?
Leser, Bürger, Nachbarn, die Stadtverwaltung, Pressestellen oder mittelständische Unternehmen schicken mir Themen oder geben Anregungen. Vieles kommt natürlich auch über die Stadtverwaltung oder das Landratsamt, die ihre Themen transportieren wollen.
Sie sind auch nach zehn Jahren allein an der Newsfront oder gibt es ein paar freie Mitarbeiter?
Ich bin immer wieder auf der Suche nach freien Mitarbeitern, die für Taucha kompakt oder auch das Schwesterportal nordsachsen24.de Artikel schreiben oder Fotos zuliefern. Das ist natürlich auch abhängig vom Erlös, die beide Portale erzielen. Dazu kommt, dass ich niemanden ausbeuten möchte. Heißt also, ich möchte schon reelle Honorare zahlen. Das ist herausfordernd.
Dann ist myContent als Mulitchannel-Software und Portal sozusagen das Team.
Es vereinfacht alles. Der Switch von Word Press zu myContent Portal war zunächst gewöhnungsbedüftig. Bei WordPress habe ich mich um alles selbst gekümmert – inkl. Hosting. So wusste ich, wo das Zeug liegt, was zu tun ist, wenn irgendein Plugin mal nicht funktioniert. Jetzt läuft das alles ohne mich, ist vielleicht nicht ganz so modular und vielfältig, aber wenn etwas nicht hinhaut oder ich einen Wunsch habe, weiß ich, wen ich anrufen kann.
Das myContent-Team erledigt das innerhalb von Minuten und Stunden oder es gibt eine Erklärung, wie ich die Dinge anpassen sollte. Das ist wirklich gut und nimmt mir ein bisschen Last. So kümmere ich mich jetzt wirklich nur noch um den Content.
Prima, und was spricht sonst noch für myContent Portal und myContent CMS?
Was die Übernahme von WordPress-Content angeht, den Einbau von Zählmarken der VG Wort etc. haben wir gemeinsam viel Erfahrungen gewonnen. Ein ganz, ganz großes Plus ist die Schnelligkeit des Portals und die Anbindung an den nationalen Vermarkter netpoint media, so dass auf meinen Onlinemedien nicht die übliche Google Werbung läuft. Das sieht alles wertiger aus.
Wie ist die Entwicklung hinsichtlich des Traffics?
Der hat sich nicht verändert, weil es hier auf die Inhalte ankommt. Im Jahr sind es über zwei zweieinhalb Millionen Zugriffe, im Juni sind es 166.000 Zugriffe bei rund 20.000 Uniques. Schreibe ich einen Bericht über einen tödlichen Verkehrsunfall, explodieren die Zahlen, ein Sozialbericht interessiert dagegen kaum jemanden. So ist das halt. In Taucha kompakt stehen in der Regel Inhalte, die sonst keiner in dieser Form publiziert.
Gibt es die Idee, aus dem Onlineportal ein Printangebot zu machen?
Ich hatte immer mal Ideen, aber das muss natürlich jemand bezahlen. Die Anzeigenakquise dafür ist momentan das größere Problem.
Trifft Sie auch der Vorwurf der Lügenpresse?
Ich weiß nicht, wo es herkommt, aber ganz viele halten mich für einen Linksgrünen, andere denken, ich sei rechts, und wiederum andere glauben, ich arbeite für die Behörde. Ich bin freier Journalist und habe Taucha kompakt gegründet. Bei der Leipziger Volkszeitung kommt doch auch niemand auf die Idee, dass die Zeitung von der Stadt Leipzig herausgegeben wird.
Steht der KI-Einsatz an?
Den myContent Editor habe ich ausprobiert. Er ist gut darin, aus Schlagzeilen und Stichworten einen annehmbaren Text zu machen. Fotos mit KI zu erzeugen ist für mein lokales Medium quatsch. Ich brauche den nativen Content von vor Ort. Was spannend wird, ist die Erweiterung um ein Leserreporterportal – vor allem für die Abdeckung eines so großen Landkreises wie Nordsachsen.
Bleibt Taucha kompakt unabhängig oder hat der eine oder andere Verlage schon mal die Tentakeln ausgestreckt?
Ich glaube, denen bin ich recht egal.